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in need of care

2018

erster Teil der Arbeit:

20 ausgewählte Studenten wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Den Probanden wurde mitgeteilt, dass eine Gruppe für einen Zeitraum von zwei Wochen im öffentlichen Raum verfolgt werde, die andere Gruppe nicht. In diesem Zeitraum sollten alle Probanden Tagebuch führen. In Wahrheit wurde keiner der Probanden verfolgt. Die These, dass eine Person einen Verfolgungswahn entwickelt, alleine aufgrund der Annahme, sie könnte zu der Gruppe verfolgter Personen gehören, bestätigte sich in einer Vielzahl der Fälle.

zweiter Teil der Installation: Videoarbeit

 

Einzelne Personen werden im öffentlichen Raum mit einer versteckten Kamera verfolgt.

Ein Teil der Personen wird spontan ausgewählt -> es handelt sich um eine reale Situation (Fakten)

Mit einem Teil der Personen wird die Aktion im Vorhinein abgesprochen -> es handelt sich um eine konstruierte Situation (Fiktion) (Ich kreiere in Teilen ein Narrativ, das der Besucher nicht bemerken soll.)

(für den Betrachter des Videos wird kein Unterschied sichtbar gemacht.)

 

Einerseits geht es um direkte Reaktionen der Verfolgten oder vielleicht sogar der Passanten (Auf Passanten lässt sich vor allem bei B konzentrieren, da der Verfolger sich nicht verstecken muss (die verfolgte Person ist schließlich eingeweiht) und es so eher zu Konfrontationen kommen kann.), andererseits um die Reaktion der Betrachter im Ausstellungskontext.

Ich versuche, möglichst wenig Deutendes in meine Arbeit zu lassen und einen dokumentarischen Stil beizubehalten, um dem Betrachter mehr Freiraum für eigene Gedanken (und eventuelle Diskussionen) zu geben.

Beide Projekte beschäftigen sich mit der Verfolgung verschiedener Menschen im öffentlichen Raum unter unterschiedlichen Bedingungen. Mein Interesse besteht darin, sowohl die Reaktionen der Verfolgten zu erfahren, als auch die Außenstehender. Ich möchte untersuchen, wie es eine wohnlich anmutende Rauminstallation innerhalb eines Ausstellungskontextes schafft, dass der Betrachter diesen gedanklich verlässt und sich in einer privateren Atmosphäre wiederfindet. Ziel ist es, den Betrachter zeitweise in die Rolle des Verfolgers zu dirigieren. Zusammen mit meinen Erfahrungen als Verfolger bieten sich mir dann verschiedene Ideen von Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung.

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